Reitlehrer oder Blender? – Warum


Halbwissen im Sattel gefährlich ist



Hand aufs Herz: „Reitlehrer“ kann sich jeder nennen. Es gibt keine Prüfung, keine Kontrolle, keine Standards. Wer einmal sein eigenes Pferd durch die Halle gesteuert hat, fühlt sich schon als Ausbilder. Ein Instagram-Account mit ein paar Reels und netten Sprüchen – und fertig ist der „Trainer“.
Doch die Wahrheit ist:
So funktioniert das nicht.


Ein guter Reitlehrer hat mehr gesehen als nur das eigene Pferd


Viele selbsternannte Trainer haben in Wahrheit nur ihr eigenes Pferd geritten – und glauben nun, dieses Wissen sei universell. Aber jedes Pferd ist anders. Ein wirklicher Ausbilder hat Erfahrung mit vielen unterschiedlichen Pferden: vom Jungpferd bis zum Senior, vom Verlasspony bis zum schwierigen Charakter. Erst dann wächst echtes, anwendbares Wissen.


Hauptberuf oder Hobby?


Reitlehrer ist kein Feierabend-Hobby. Wer nur am Wochenende Unterricht gibt, mag gute Tipps haben, aber ihm fehlt die Tiefe. Ein echter Trainer lebt Pferde – Tag für Tag. Er trägt Verantwortung, bildet sich weiter und sieht Ergebnisse, nicht Ausreden.


Ohne Biomechanik kein Pferdeverstand


Wer Pferde trainiert, ohne die Biomechanik zu verstehen, spielt mit deren Gesundheit. Es reicht nicht, „gefühlt“ irgendwas zu reiten. Man muss wissen, wie Bewegungen entstehen, welche Muskeln wann arbeiten und wie man Training so gestaltet, dass es dem Pferd langfristig gut tut. Alles andere ist Scharlatanerie.


Social Media ≠ Kompetenz


Likes sind keine Ausbildung. Wer auf Instagram mehr posiert als trainiert, ist kein Reitlehrer, sondern Content Creator. Frag dich: Wie sehen die Pferde aus, die dieser Mensch wirklich betreut? Sind sie locker, gesund, zufrieden? Oder gibt es nur die eine perfekt gefilterte Szene?


👉 Praxis schlägt Präsenz.



Das Ego – warum viele Reiter schlechte Hilfe


wählen



Nicht nur Trainer sind das Problem – auch die Reiter selbst. In kaum einem anderen Sport wird so viel verglichen, geprahlt und das eigene Ego gefüttert wie in der Reiterwelt.

Selbstüberschätzung. Viele Reiter überschätzen ihr Können. Statt ehrlich zu sagen: „Ich brauche Hilfe“, wird lieber so getan, als hätte man alles im Griff. Pferde sind jedoch gnadenlos ehrlich – sie spiegeln jedes Defizit sofort zurück.

Das ewige Vergleichen

Im Stall geht es ständig um: Wer reitet schöner? Wer hat das bessere Pferd? Wer kann die schwierigere Lektion? Dieses Klima verleitet dazu, sich lieber einen „Trainer“ zu suchen, der schnelle Show-Ergebnisse verspricht, anstatt nachhaltiges Wissen aufzubauen.

Ego statt Pferdewohl.

Viele holen sich keinen Trainer, um wirklich besser zu werden – sondern um das eigene Ego zu bedienen. Hauptsache, es sieht nach außen beeindruckend aus. Das Pferd? Wird dabei oft zur Nebensache.



Glänzendes Equipment ersetzt kein gutes


Reiten


Die nächste Falle: Materialschlacht.

  • Ein Sattel für mehrere Tausend Euro.
  • Glitzertrensen.
  • Hochglanz-Schabracken in allen Farben.

Doch das ersetzt kein Reiten. Kein Pferd wird durch teures Equipment besser gymnastiziert. Das beste „Werkzeug“ ist immer noch Wissen und gutes Training.



Pferde sind keine Deko – lasst sie nicht im


Stall versauern


Noch härter wird es, wenn Pferde fürs Ego angeschafft, aber kaum bewegt werden. Ein Pferd ist kein Statussymbol, das man fürs Wochenende „ausführt“.

  • Pferde wollen raus.
  • Sie wollen bewegt und gefördert werden – körperlich wie mental.
  • Wer sein Pferd im Stall „parkt“ (auch wenn es ein Offenstall ist), es aber auf Social Media als „Seelenpferd“ inszeniert, belügt am Ende nur sich selbst.

Ein gutes Pferdeleben besteht nicht aus hübschen Halfterbildern, sondern aus ehrlicher, konstanter Arbeit im Training und im Umgang.



Rote Flaggen – so erkennst du Blender


  • Viel Prahlerei, wenig Substanz.
  • Keine Erklärung, nur Kommandos.
  • „Das macht man so“ statt fundiertem Wissen.
  • Pferde, die nach dem Training verspannter sind als vorher.
  • Reiter, die nach Monaten keine Fortschritte machen.



Fazit – weniger Schein, mehr Sein


Ein guter Reitlehrer braucht keine FN-Plakette und keine Social-Media-Show.

  • Er beweist sich im Stall, nicht online.
  • Er versteht die Biomechanik, nicht nur Sprüche.
  • Er arbeitet für das Pferd, nicht fürs Ego.

Am Ende zählt nicht, wer die teuerste Trense oder die meisten Likes hat.
Es zählt, ob dein Pferd gesund, zufrieden und reitbar bleibt –
und ob du ehrlich an dir arbeitest.

Denn alles andere, Ist nur gefährliches Halbwissen.


Eine gute Freundin von mir, nannte so "Performer" mal passenderweise "BuchPerformer". So betiteln wir die Menschen, die irgendwo mal gelesen haben, wie ein Pferd "zu laufen hat", dies  selbst ein, zwei mal am eigenen Pony getestet hat und das "Wissen" dann als Trainer verkauft und nebenbei noch ordentlich Futter für social Media dafür erstellt.

In meiner Bubble, gibt es kaum unangenehmere Menschen, da sie ihr eigenes EGO vor das Wohl des Pferdes stellen. Ich persönlich habe den Trainer für mich und mein Pferd gefunden und das hat ein paar Jahre gedauert. Aber er ist Cowboy in Vollzeit und spielt es nicht nur. www.probalance24.com